Arbeitsgerichtliche Beschlussverfahren – und die Anforderungen an die Rechtsbeschwerdebegründung

Nach § 94 Abs. 2 Satz 2 ArbGG muss die Rechtsbeschwerdebegründung angeben, inwieweit die Abänderung des angefochtenen Beschlusses beantragt wird, welche Bestimmungen verletzt sein sollen und worin die Verletzung bestehen soll.

Arbeitsgerichtliche Beschlussverfahren – und die Anforderungen an die Rechtsbeschwerdebegründung

Bei einer Sachrüge sind nach § 551 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a ZPO die Umstände zu bezeichnen, aus denen sich die Rechtsverletzung ergeben soll. Dabei muss die Rechtsbeschwerdebegründung den Rechtsfehler des Landesarbeitsgerichts so aufzeigen, dass Gegenstand und Richtung des rechtsbeschwerderechtlichen Angriffs erkennbar sind. Dies erfordert eine Auseinandersetzung mit den tragenden Gründen der angefochtenen Entscheidung. Der Rechtsbeschwerdeführer muss darlegen, warum er die Begründung des Beschwerdegerichts für unrichtig hält1.

Ist die Entscheidung des Beschwerdegerichts über einen Verfahrensgegenstand auf mehrere voneinander unabhängige, selbstständig tragende rechtliche Erwägungen gestützt, muss die Rechtsbeschwerdebegründung alle Erwägungen angreifen, denn sie muss im Fall ihrer Berechtigung geeignet sein, die Entscheidung insgesamt infrage zu stellen. Setzt sie sich nur mit einer der Begründungen auseinander, ist die Rechtsbeschwerde in Bezug auf diesen Streitgegenstand unzulässig2.

Bundesarbeitsgericht, Beschluss vom 13. März 2024 – 7 ABR 11/23

  1. BAG 24.05.2023 – 7 ABR 21/21, Rn. 39 mwN[]
  2. BAG 24.05.2023 – 7 ABR 8/22, Rn. 10; 23.02.2016 – 1 ABR 82/13, Rn.19[]